Haben wir uns nichts mehr zu sagen? Warum reden wir kaum noch miteinander?

Paare, die in der Routine ihres alltäglichen Lebens feststecken, wissen oft gar nicht mehr, worüber sie sich unterhalten sollen. Die Gespräche beschränken sich auf Alltagsvereinbarungen und reichen oft nicht mehr sehr tief. Viele leben nur noch nebeneinander her. Manche haben sogar aufgegeben und glauben, dass ihre Gedankenwelt, ihre Gefühle und Wünsche den Partner überhaupt nicht mehr nicht interessieren. Aber stimmt das wirklich?

In unseren Köpfen haben wir ein Bild vom anderen, das auf all unseren Erfahrungen mit diesem Menschen fußt, ein Urteil über den Partner, wenn man so will. Letztlich wissen wir aber gar nicht wirklich, was in unserem Partner vor sich geht, was ihn/sie tatsächlich bewegt.

Was kann Ihnen helfen, wieder miteinander in achtsamen Kontakt zu kommen?

Nehmen Sie sich regelmäßig Zeit füreinander. Vielleicht eine ungestörte gemeinsame Zeit am Abend. Erkennen Sie, dass es hilfreich ist, den anderen wieder ganz neu zu sehen. Lassen sie den Gedanken los, Sie wüssten, wer da genau vor Ihnen sitzt. Stellen Sie sich vor, sie begegnen sich heute zum ersten Mal. Ganz frisch. Ihr Partner ist ein komplexes Wesen. Statt innerlich beim Urteil stehen zu bleiben, suchen Sie den Austausch. Stellen Sie Fragen. Was denkst Du darüber? Wie fühlt sich das für Dich an? Wie sieht Dein Weg aus? Wer Fragen stellt, erfährt Neues, wer glaubt zu wissen, steckt in der eigenen Geschichte über den anderen fest.

Seien Sie mutig und ehrlich. Teilen Sie möglichst offen, was Sie in Sachen Partnerschaft in der letzten Zeit zurückgehalten haben. Dann sprechen Sie über ihre Vorstellungen und Wünsche.

Überlegen Sie auch, was Sie genau daran gehindert hat, in Kontakt zu bleiben? Welche Gewohnheiten haben beispielsweise dazu geführt, dass Sie sich voneinander entfernt haben?

Überlegen Sie gemeinsam, was Sie zukünftig anders machen möchten. Und tun Sie es. Verpflichten sie sich dazu, ihre Beziehung wirklich wichtig zu nehmen. Und planen Sie ihre Kommunikationszeit für die Zukunft fest ein.

Wie können wir wieder leichter Zugang zueinander finden?

Es lohnt sich, immer wieder neue Impulse zu setzen. Verändern Sie Ihre Gewohnheiten. Schon ein kurzer Sparziergang in schöner Umgebung öffnet uns den Blick und hilft uns, uns aus den Fängen unserer Routinen zu befreien. Der Geist wird wacher, unsere Wahrnehmung verändert sich automatisch, wenn wir weniger ausgetretene Wege gehen. Wir sind wieder präsenter, mehr im gegenwärtigen Moment und damit offener für den anderen.

Auch hier ist es hilfreich, regelmäßig Fluchten aus dem Alltag zu planen, die die Gelegenheit für Öffnung und Nähe bieten. Es muss nicht spektakulär sein. Tauschen Sie sich darüber aus, was ihnen Freude macht und tun sie genau das. Vielleicht ist es das gemeinsame Kochen oder eine Wanderung.

Überraschen Sie den anderen. Fragen sie ihn/sie nach ihren Wünschen und tun Sie sich Gutes. So zeigen Sie Ihrem Partner, dass er/sie ihnen wichtig ist und dass sie sie sehen. Das verbindet.

Ein gut balancierter Mix aus Gemeinsamkeiten und Eigenständigkeit ist eine solide Basis für eine gute Beziehung. Wer eigene Interessen pflegt ist ausgeglichen und es finden sich dadurch immer auch interessante Gesprächsthemen. Achten sie auf eine richtig gute Balance aus Ich und Wir, aus Abstand und Nähe. Starkes ich-starkes Wir.

Ich wünsche Ihnen viele gute Gespräche!

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