Wenn ich in meiner Arbeit mit Klienten darum bitte, mir „das Problem“ zu schildern, dann kommt oft wie aus der Pistole geschossen, was der entsprechende Partner alles tun sollte, machen könnte. Was er ändern müsste.
Dabei wird meist schnell deutlich, wie hoch (und auch oft zudem unrealistisch) die Erwartungen an den Partner oftmals sind und vor allem, dass er/sie so wie sie gerade ist, eben irgendwie nicht gut und richtig ist.
Was passiert da?
Wir maßen uns dann an, zu wissen, wie genau der andere zu sein hat, was er zu tun und zu lassen hat. Aber stimmen diese Aussagen auch?
Beispiel: Mein Partner macht mir keine Komplimente. Er könnte mir öfter etwas Freundliches sagen.
Ich frage dann gleich: Stimmt das? Stimmt das zu 100%? Diese Fragen relativieren die Aussage dann meist schon etwas.
„Naja“, heißt es dann, „er sagt schon ab und an mal etwas, aber es ist mir halt zu wenig.“
Dadurch, dass wir glauben, dass der andere anders sein müsste, verändern wir ja unsere Gedanken über ihn/sie und fühlen und handeln entsprechend anders. Logisch, dass das die Beziehung negativ beeinflusst. Letztlich kämpfen wir so gegen das, was gerade ist. Und dieser Kampf gegen einen Aspekt unseres Partners bindet viel Kraft.
Wenn wir es dagegen schaffen, den anderen erst einmal sein zu lassen wie er ist, kooperieren wir mit dem Leben. Wir können freundlich unsere Wünsche äußern, den anderen Menschen um etwas bitten. Ihn einladen. Aber es ist letztlich nicht an uns ihn zu verändern.
Was wir allerdings wirklich ändern können sind wir selbst. Wir könnten uns fragen, sind WIR eigentlich freundlich zu unserem Partner, machen wir ihm gerne und oft Komplimente?
Oft projizieren wir nämlich einfach unsere unbewussten Blindspots auf unser Gegenüber und meinen dort läge auch die Lösung.
Die Lösung liegt bei uns und ist sehr einfach: Wir können selber damit anfangen, das zu tun und zu sein, was wir uns da draußen (beim Partner) so sehnlichst wünschen. Und wenn wir das schaffen, dann ändert sich das da draußen nämlich ganz von selber. Ganz leicht und ohne Kampf.
Wenn Du Interesse hast, wie Du Deine Gedanken über Deinen Partner hinterfragen kannst, dann lege ich Dir The Work von Byron Katie hiermit ans Herz. Hier kannst Du kostenfreie Arbeitsblätter zu den 4 Fragen herunterladen.
Probiere es gerne mal aus. Ich wünsche Dir ganz viele spannende Erkenntnisse und viel Freude beim Worken.
Liebe Grüße, Gabriele